Wertlose Materialien in etwas Neues zu verwandeln, sie in einen besonderen, ästhetischen Zusammenhang zu stellen - das war der Leitgedanke meiner ersten Werke.
Diese Kunstwerke wurden zwischen 1994 und 2008 geschaffen.
Ausstellungen
Als Picasso und Co. ihre erste Zeitung zerschnitten, um daraus ein Bild zu machen, war das ein Jahrhundertschritt. Die Collage wurde zu einem Standardmedium, nicht nur für Künstler, ihr Anwendungsbereich ist nahezu unbegrenzt. Als Stilmittel von Überlagerung, Überschichtung, Fragment und Zitat gehört das Collagieren heute zur optischen Alltagskultur; es beginnt bei der Werbung und reicht bis zur Schülerzeichnung. Auch die klassische Urform, die Klebearbeit mit Papierteilen, ist nach wie vor gebräuchlich. Geschickte abstrakte Basteleien dieser Art sind derzeit in einer Ausstellung in der Innsbrucker Galerie Thomas Flora zu sehen. Es handelt sich um Arbeiten von Fritz Pechmann, einem 1956 geborenen Oberösterreicher, der seit seinem Theologiestudium in Innsbruck lebt und als AHS Lehrer tätig ist.
Pechmann geht bei seinen Collagen sehr konstruktiv vor und legt Wert auf abgeschlossene Kompositionen; klare Farbgeometrien spielen dabei eine wichtige Rolle. Das Material bezieht er von den großen modernen Papierabfallproduzenten, den Illustrierten und der Verpackungsindustrie. Sein privater Beitrag zum Recycling erheitert und erfrischt, weil er gut inszeniert ist: Die Möglichkeiten der Collage, sich ironisch und schwebend zu artikulieren, werden konsequent genutzt. Auch die räumliche Komponente kommt mit Faltungen und Stegen gut zum Tragen, sodass lebendige kleine Bildkonstrukte entstehen.
Magdalena Hörmann, Tiroler Tageszeitung, 8. Juli 1988, m.h.